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Feldkirchner Passionsspiele

Feldkirchner Passionsspiele

Seit 33 Jahren werden die Feldkirchner Passionsspiele von mir als Regisseur betreut. Auch wenn wir uns so genau wie möglich an die Texte der Evangelisten halten, so haben doch immer wieder neue Schwerpunktsetzungen, kleinere Veränderungen hauptsächlich im nicht in der Bibel überlieferten Text und vor allem die jeweils komplett neu gefassten Zwischentexte neben neuen Bühnenbildern und neuer Musik zu jeweils spannenden und neuen Aufführungen geführt. Mehr denn je kommt unser Grundgedanke im Spiel zum Vorschein: Wir bringen die Geschichte vom Leiden und Sterben und von der Auferstehung des Herr als eine mögliche Form der Verkündung auf die Bühne.

Nochmals verstärkt wird die Hauptidee, die hinter all dem steht: Gottes Liebe ist unermesslich. Aus Liebe zu uns Menschen ist er gestorben.

Da die Auferstehung Jesu zu den größten Geheimnissen unseres Glaubens zählt, versuchen wir diesmal eine komplett andere Lösung des Schlusses. Wir haben uns nämlich die Frage gestellt, wie kann man ein „Geheimnis“ auf der Bühne darstellen? Bisher sind wir der Erzähltradition gefolgt, haben nicht nur den Gang der Frauen und Apostel zum leeren Grab, sondern auch die Erscheinungen des Herrn bei den Jüngern, die Geschichte vom ungläubigen Thomas und die Sendung des Petrus gezeigt. Diesmal versuchen wir die Bekenntnistradition zu zeigen. Wie? Lassen Sie sich überraschen.

Die Zwischentexte greifen diesmal ein besonders provokantes Thema auf: In Augenzeugenberichten wird der Zug der ungarischen Juden durch die Steiermark in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 geschildert – Texte, die die Parallelität zur Leidensgeschichte aufzeigen: Es geht uns demnach nicht darum, eine „Geschichte“ auf die Bühne zu bringen, die sich vor rund 2.000 Jahren ereignet hat, sondern um die Tatsache, dass ungerechte Misshandlung des Mitmenschen jederzeit und auch heute überall passiert.

Hans-Jürgen Weitschacher
Regisseur